HSV Friedersdorf/Gussow gegen TTV Einheit Potsdam V

Intro:

Hallo meine Lieben,

ja ich weiß, ihr wartet alle schon sehnsüchtig auf diesen Bericht, aber diesmal wird es etwas Besonderes sein. Nein, nicht nur weil es leider die letzte Darbietung dieser Saison sein wird, sondern weil wir heute dieses Punktspiel aus zwei Blickwinkeln darstellen werden. Es wird eine „Komposition“ aus Genialität und Herzblut sein. Als wenn Mozart und Bach zusammen ein Stück schreiben würden. Ach upps, das klingt jetzt ein wenig hochtrabend, aber bitte verzeiht mir, denn ich freue mich auf den Part von Moppi (kursiver Teil). Die ganzen Rechtsschreibfehler mache ich jetzt aber nicht auch noch kursiv. Ich hatte die ganzen letzten Tage das neue „Hosenlied“ im Ohr und im Refrain nur immer so gedacht: „WIR spielen für Einheit. Dum di dum di dum, hier zählt das `WIR` Gefühl. Und was soll ich sagen? Am Freitag haben wir alle erlebt, dass das „WIR“ Gefühl auch vereinsübergreifend sein kann. So eine freundschaftliche Stimmung bei einem Punktspiel habe ich selten erlebt. In über 20 Jahren ganz selten und umso schöner das es sowas noch gibt. Schließlich spielen wir hier in der x.-ten Kartoffelliga um Spaß an der Freude zu haben. Man könnte denken beide Mannschaften hätten ein Heimspiel gehabt, aber mehr möchte ich euch nicht vorweg nehmen. Ich wurde selten in einer gegnerischen Halle so oft beklatscht. Respekt an das Publikum.

Die Hinfahrt:

Okay, ihr könntet jetzt denken: Was ist an einer Hinfahrt denn so besonders? Man fährt mit Auto hin und fängt an zu spielen. Doch gerade hier steckt der Denkfehler. Wir fuhren nicht mit Auto, sondern mit S-Bahn. Der Plan war wie folgt: Freitag gegen 17:00 Uhr, Treffpunkt am Potsdam Hauptbahnhof, mit Wegzehrung (obwohl ich Angst hatte das mir die am Hauptbahnhof entwendet wird, kahlgeschorene Fans aus Cottbus bereiteten sich auf das Fußballspiel gegen Babelsberg vor. Aber ich bekam Gott sei Dank nur anerkennendes Nicken welches mir entgegengebracht wurde) in Richtung Königs Wusterhausen zu fahren. Mit am Bord waren: Moppi, Bully, Daniel, Leini und ich. Ives ist selbständig mit Auto gefahren, weil er am nächsten Tag eine spontane Frühschicht hatte. Ich möchte nicht wissen wie ich in Friedersdorf ausgesehen hätte, wenn der Typ mit uns mitgefahren wäre. Es war sehr schade aber leider nicht zu ändern. Leider waren Bully & Daniel noch verletzt und konnten nicht mitspielen, aber sie unterstützten uns mit ihrer Anwesenheit zum letzten Punktspiel der Saison und Lenny und Efes sind ja nun nicht die schlechtesten Ersatzleute. Die größte Unterstützung brachten Sie aber der Reduzierung von Moppis Wegzehrung bei. Natürlich war es geil, dass Sie wie selbstverständlich mitfuhren.

Tja, doch leider schafften wir nicht ganz die S-Bahn um 17:10 Uhr, weil Bully auf genau der anderen Seite des Bahnhofs stand, also am zweiten Aufgang zu den Bahngleisen. Wir scherzten darüber von wegen, weil er doch einmal im Leben mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren muss. Und dem noch nicht genug fragte er mich innerhalb von 2 Minuten bestimmt 10mal ob ich denn auch ein Ticket für Ihn gekauft hätte. Ja, ja, ja, ja, jaaaaaaa Bully haaaaaab ich!

 

Also ging es doch endlich los in Richtung KW. Becher raus und los ging‘s. Gefühlt ging die Fahrt über viele Stunden, aber durch die super Stimmung rauschte das nur so an uns vorbei. Am Bahnhof in Königs Wusterhausen angekommen, warteten auch schon Dirk, Maik und Michael auf uns. Sie brachten uns netterweise nach Friedersdorf. An der Stelle ein riesen Dankeschön für den Service. In Friedersdorf begrüßten wir Ives, der schon ein Weilchen auf uns wartete. Ach ja noch etwas, Moppi ist der einzige, den ich kenne, der vor und nach einem Punktspiel duschen geht. Ich musste irgendwie fit werden und es ist herrlich, wenn man nach einem stressigen Arbeitstag sich nochmal wachküssen lässt. Und die Wegzehrung hatte es ja auch in sich.

Spielverlauf:

Der HSV Friedersdorf/Gussow spielte mit Wojtyczka, Klotz, Offermann und Mrotzek. Der TTV Einheit V spielte durch die Verletzungen von Daniel und Bully mit der nominell besten Aufstellung der gesamten Saison: Moppi, Leini, Ives und meiner Wenigkeit.

Es war einfach alles vorbereitet. Brötchen, Würstchen, Knacker, Ketchup und Senf. Natürlich durfte ein leichtes Hopfengetränk nicht fehlen. Und natürlich war die Wegzehrung noch nicht alle, obwohl alle Ihre Becher mit hatten. Vielen Dank für die Bewirtung! Es saßen auch schon zahlreiche Zuschauer in der Halle, die darauf warteten, dass es endlich losgeht. Ives und ich spielten uns allerdings erst mal ein. Wir beide hatten schon am Dienstag zuvor mit Leini über die Doppelaufstellung geredet. Wir waren uns alle einig, Ives und ich, mmmh das funktioniert leider nicht.

Also spielte ich mit Leini gegen Klotz/Offermann und Ives spielte zusammen mit Moppi gegen Wojtyczka/ Mrotzek. Schon bei den Doppeln wusste jeder von uns, dass wird heute spannend. Leini und ich konnten uns gut behaupten und holten mit 0:3 den ersten Punkt für’s Team. Also 0:1. Moppi und Ives haben auf jeden Fall gegen das spielerisch unangenehmere Doppel antreten müssen und verloren leider mit 3:1 zum 1:1. Die erste Einzelansetzung hieß nun Wojtyczka gegen Leinert. Obwohl Leini im 2. Satz gute Chancen hatte verlor er doch recht deutlich mit 3:0 zum 2:1. Moppi holte für uns den erneuten Ausgleich mit 0:3 zum 2:2 gegen Klotz. Nun durfte ich wieder mein Glück versuchen und ich konnte mich an dem Tag nicht erinnern, ob Offermann schon in der Hinrunde dabei war. Ich habe absolut keine Ahnung. War er nicht. Aber ihr kennt das ja von mir. Gab es eigentlich mal ein Punktspiel in dem ich keine 5 Sätze gespielt habe? Nein, denn in jedem Punktspiel machst du mindestens 2 Spiele und somit auf jeden Fall 5 Sätze. Ach Maddin! Gegen Offermann lag ich erst mal wieder 2:0 hinten. „Richtig Klasse!“ Sheldon würde jetzt das Sarkasmus -schild hochhalten. Maddin legt den 2. Gang ein (Sagen wir er war im 1. Gang und löste die Handbremse) und holt noch 2 Sätze.  Auch wenn ich jetzt von mir in der 3. Person spreche hilft es leider nichts. Ich verlor  knapp und sehr bitter im 5. Satz mit 11:8 (Man sollte die Handbremse dann auch loslassen) also 3:2 zum 3:2. Gleichzeitig und gefühlt doppelt so schnell wie ich, spielte Ives gegen Mrotzek und gewann mit 1:3 zum 3:3. Bully und Daniel feuerten uns kräftig vom Spielfeldrand in ihrer Coachingzone an mit Becher in der Hand. Das war ganz schön gemein, Nun wollte Moppi nochmal angreifen gegen Wojtyczka. Ich denke Moppi wäre der einzige von uns, der das schaffen könnte, aber Dirk war auch an dem Tag wieder viel zu stark. Moppi verlor mit 3:1 zum 4:3. Ja leider, dieser kleine alte Mann. Aber im Gegensatz zu mir, trainiert er jede Woche und ich war dieses Jahr noch nicht einmal beim Training. Wie im Hinspiel war der 1. Satz der Knackpunkt, den ich nicht nach Hause bringen konnte. Aber es hat wieder Riesenfun gemacht und nachdem ich beim Betreten der Halle meinen Becher nicht mehr angerührt hatte, konnte ich mich endlich mit Dirk zusammen unserer Wegzehrung widmen. Und Rainer wollte mich sowieso schon die ganze Zeit mit Johannisbeersaft dopen, schließlich wollten die Jungs ja noch 2. werden, aber ich vertröstete Ihn auf die Zeit nach dem Wojty-Spiel. Nun konnte es also losgehen und daher ließ ich mir erstmal 3 Knacker geben und widmete mich dem Fruchtsaft von Rainer. Im oberen Paarkreuz war nun wieder Leini an der Reihe. Auch er konnte sich gegen Klotz gut behaupten und gewann mit 1:3 zum 4:4 Ausgleich. Es ging unten weiter mit Ives gegen Offermann. Ives hat wirklich sehr stark gespielt und gewann mit 0:3 zum 4:5. Wie er das immer macht ist mir unbegreiflich. Können ja nicht alle so ein Brett vorm Kopf haben wie du Maddin. Ich spielte gegen Mrotzek und hatte noch weniger Chancen als im Pokal gegen ihn. Ich verlor klar und deutlich mit 3:1 zum 5:5. Tja was will man denn mehr als ein Kopf an Kopf Rennen zum Abschluss der Saison? Na sicher! Und es ging weiter damit. Offermann spielte gegen Moppi und  Wojtyczka gegen Ives. Moppi gewann doch recht deutlich mit 0:3 zum 5:6, doch leider konnte Ives nichts gegen Dirks Stärke ausrichten und verlor mit 3:0 zum 6:6. Ich glaube es gibt eine These, die hier nochmals überprüft werden muss. Ich glaube ich habe gegen mehr Zweier als gegen Vierer gewonnen diese Saison und so konnte ich meinen einzigen Punkt gegen Klotz holen mit 1:3 zum 6:7. Stimmt nicht, aber du hast gegen mehr 2er gewonnen als gegen 3er, hast aber gegen mehr 3er verloren als gegen 2er gewonnen, weniger Spiele gegen den 1er gewonnen als du gegen den 2er verloren hast, obwohl du gegen mehr 2er gewonnen hast als gegen 1er verloren, gegen den 2er genauso viele Spiele gewonnen hast wie Bully und Leini gegen den 2er und Moppi gegen den 4er und gerade deshalb hast du gegen die Nummer 2 des Gegners deine beste Bilanz. Leini spielte dann gegen Mrotzek und gewann recht deutlich mit 0:3 zum 6:8. Nun war es an der Zeit diese Führung für uns weiter auszubauen, doch ich musste gegen Wojtyczka spielen. Er ist der einzige Spieler, den ich kenne, der seinen Gegner motiviert gegen ihn zu spielen. Das lag wohl an meiner Obstmischung. Die ersten beiden Sätze durfte ich sozusagen nur Bälle holen gehen. Dann durfte ich wohl mitspielen und holte zwei knappe Sätze. Schließlich wollten wir beide Spaß am Tischtennis haben, sonst würde da auch ein 3:0 für Dirk stehen. Zwischendurch kam ich mal kurz rüber zum Nachbartisch und spielte ein paar Bälle mit Wojty, während Maddin und Stefan Bälle holten, ach das war einfach nur funny. Ich verlor 3:2 im 5. Satz zum 7:8. Kann man auch 3:2 verlieren ohne im 5. Satz zu sein? Nun ging es in die Endphase. Moppi spielte gegen Mrotzek und Leini spielte gegen Offermann. Man sieht es selten, aber Leini hatte nicht den Hauch einer Chance gegen Offermann und verlor mit 3:0 zum 8:8. Als ich Ihn zwischendrin kurz fragte ob er nicht richtig spielt, meinte er nur: Moppi halt die Schnauze. Wenn der Lehrer Leinert so spricht, sollte man lieber die Fresse halten, also schlich ich rüber zu meinem Zähltisch und nahm erstmal nen Schluck nach diesem verbalen Capitanoangriff. Nach einer gefühlten halben Stunde (Stunde) gewann Moppi sein Spiel zum Glück mit 2:3 zum 8:9. Klarer Fall von einer Überdosis Johannisbeere. Soviel Flüssigkeit habe ich noch nie während eines Einzels zu mir genommen,außer vielleicht in Dänemark damals. Und der Schiri aus Friedersdorf hat das sogar erlaubt. Aber ja in derselben Zeit fand Maddins 5 Satz Spiel, Lennys Abschlachtung und 3 Sätze von Efes statt. Somit war schon mal ein Unentschieden sicher. Das Entscheidungsspiel durfte heute zum Glück Ives machen, der wirklich ein starkes Punktspiel ablieferte. Er holte uns den verdienten Sieg mit 2:3 zum 8:10. Was war das für ein Krimi? Ich finde, dass auch ein Unentschieden oder sogar ein Sieg für Friedersdorf gerechtfertigt gewesen wäre.

Aftershow:

Endlich, es war soweit. Ich konnte mich nach einem 4 Stündigen Punktspiel endlich hinsetzen und mir mein erstes Brötchen mit Würstchen und Ketchup gönnen. Als ob du 4 Stunden lang gestanden hast? Der übertreibt immer der Junge! Leini und ich saßen völlig fertig in der Halle und bewunderten die Motivation manch anderer Spieler (ich will keinen schief anschauen: Moppi), die immer noch nicht genug hatten. Wie kann man denn so verrückt sein? Verrückt? Im Gegensatz zu Euch hab ich es dieses Jahr noch nicht einmal zum Training geschafft und wann bekommt man schon mal die Chance gegen Dirk zu spielen? Ives verabschiedete sich von uns und wir bedankten uns bei ihm, für seine sehr gute Leistung heute. Einfach ein klasse Typ! Währenddessen spielte Moppi ein Einzel erneut gegen  Wojtyczka. Und ich habe es doch tatsächlich zum 1. Mal geschafft dieses Tier zu besiegen. 4:1 Sieg. Vor lauter Stolz fiel ich einfach nur auf den Boden. Dirk half mir dann hoch, sagte noch ein Wort welches man hier nicht schreiben darf, Shakehands mit einem Schmunzeln in unseren Gesichtern. Fortsetzung folgt. Eins muss man noch dazu sagen: Moppi hatte auf seinem Telefon nur ein Lied, dass rauf und runter gespielt wurde, aber was soll man sagen, schließlich war er ja auch das Geburtstagskind, denn mittlerweile war es auch nach Null Uhr. Wenn keiner in der Lage ist die Dauerschleife auszustellen. Mit diesem Klassiker von den Schröders im Hintergrund ein Match gegen Dirk zu spielen war sicher ein Highlight meiner Karriere.

Es war immer noch tolle Stimmung in der Halle und wir werteten gemeinsam die Spiele der gesamten Saison aus. Auch ich konnte mir zum Sieg und zum Abschluss der erfolgreichen Saison ein Hopfengetränk genehmigen und so verging die Zeit. Wir halfen beim Abbauen, gingen duschen und machten uns bereit für die Rückfahrt.

Die Rückfahrt:

„Und täglich grüßt das Murmeltier.“ Warum beschreibt man hier die Rückfahrt nochmal separat? Weil sie genau so verrückt und länger als die Hinfahrt war. Michael und Mike brachten uns um kurz vor 2 Uhr netterweise nach Wildau und von dort aus fuhren wir Stunden über Stunden mit der S-Bahn in Richtung Heimat. Ich habe keine Ahnung aber wir sind gefühlte 12 mal umgestiegen in Teilen von Berlin, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Einige von uns haben die Gelegenheit auch genutzt, um das eine oder andere Schläfchen zu halten. Ich habe den Bildern zufolge die ganze Zeit geschlafen, was kein Wunder war, da ich die Nacht davor schon durchgefeiert habe. Andere von uns waren stets hell wach und quatschten die ganze Fahrt wirres Zeug. Nein es war wirklich sehr lustig aber wir waren auch alle Froh als wir nach ca. 3-4 Stunden in Potsdam Hauptbahnhof ankamen. Dort wurde ich dann zwangsweise geweckt. Kurze Frage an mich: Moppi auch Döner? Ich verstehe die Frage nicht? Doppelfleisch? Ich verstehe die Frage nicht? Wir ließen uns noch genüsslich einen Döner schmecken und fuhren dann alle nach Hause und fielen ins Bettchen. Danke an die Jungs die mich mit Taxi heim brachten.

Outro:

Wir als Mannschaft, möchten uns an der Stelle nochmals beim Gastgeber für die Gastfreundschaft und für den Transport bedanken. Es war ein Super Abend. Das war einfach nur geiler Scheibenkleister (Scheiße darf ich doch nicht sagen, sagt mein Sohn immer). Was für ein Punktspiel und was für eine Saison? Ich für meinen Teil kann nur Danke sagen an: Moppi, Bully, Daniel, Leini, Jenny und Ives für die tolle Zeit und für die tolle Leistung. Von meiner Seite aus hören wir uns wieder spätestens im September. Da hat der Mann ohne Hals die Saisonabschlussmannschaftsparty wohl vergessen, die noch von unserer Mannschaftskasse gemacht wird. Ich freu mich jedenfalls auf Spanferkel im Pool von Bully zu essen. Ansonsten ist dem Nichts hinzuzufügen. Ach doch na klar danke Maddin, für dein Lachen, dein Wesen und deine megageilen Berichte. Ich jedenfalls finde Sie genialer als meine. Danke Jungs und Jenny für eine Saison mit vielen schönen Geschichten abseits des Zelluloidballes. So war es ja geplant und ich wusste, dass dies so passieren wird, gerade deswegen ist es aber geil, dass es auch so eingetreten ist.

Viele Grüße, euer Maddin! und Capitano Moppi