Hallo ihr Lieben,

auch dieses Jahr (12.06. – 15.06.2025) haben wir unsere Tradition der Vereinsfahrt fortgesetzt und sind für ein verlängertes Wochenende in Deutschland unterwegs gewesen. Dieses Jahr hat es uns nach Osnabrück verschlagen.

Vorab, außer, dass es uns die Deutsche Bahn nicht leicht gemacht hat, hat alles super geklappt und für mich war es wieder ein richtige Freude. Bei der Hinfahrt hat uns die Deutsche Bahn, natürlich wegen Verspätung, in Hamburg genau 4 Minuten Zeit gegeben um von einen in den anderen ICE umzusteigen. Wir schafften es alle und die meisten erwischten einen der Letzten Wagen und mussten sich dann, samt Gepäck und Verpflegung, im Zug bis zu Wagen 5 vorarbeiten. Aber so konnten wir uns schon mal mit den anderen Fahrgästen anfreunden und die sich schon mal an uns gewöhnen. Auf der Rückfahrt wurde es dann etwas komplizierter. Das der ICE von Osnabrück nach Hamburg Verspätung hatte, dass hat uns nicht wirklich überrascht. Als ich dann über die DB-App erfuhr, dass der ICE gegen einen anderen, deutlich kleineren ICE ausgetauscht werden musste und dadurch die Sitzplatzreservierung entfiel, war das dann doch schon nen bisschen doof. Wie wir aber nun mal so drauf sind, haben einige ein paar einzelne Sitze ergattert und die Anderen haben es sich vor oder im Speisewagen bequem gemacht und die Zeit dann doch gut überstanden. Die Zeit zum Umsteigen in Hamburg war durch die Verspätung auch knapp bemessen, aber da der Anschlusszug nach Berlin auch Verspätung hatte, gerieten wir nur nochmal in Stress, weil der Bahnsteig für die Abfahrt geändert wurde, und das genau auf den Bahnsteig, auf dem wir gerade ausgestiegen waren. Aber Zeit war genug und so bekamen wir den Zug und auch unsere Sitzplätze. Die S-Bahn in Berlin war so voll, dass sich die Truppe dann trennte, weil wir nicht alle reingepasst haben, aber da die Bahn eh kaum noch zu kontrollieren scheint, war das dann auch kein Problem.

Es gibt von dieser Vereinssfahrt so viel Schönes zu berichten, dass ich jetzt aufpassen muss, dass mein Bericht hier nicht zu lang wird.
Als Erstes erstmal die Teilnehmerzahl. Mit 18 Vereinsmitgliedern (und Gästen) war das dieses Mal der Teilnehmerrekord. Toll auch, dass wir Mitglieder von 18 – 68 Jahren dabei hatten wobei das irgendwie gar nicht aufgefallen ist, höchsten optisch. *lach*  Auch die beiden ehemaligen Mitglieder Leini und Patty haben den Weg zu uns gefunden. Dieses Jahr hatten wir ebenfalls wieder ein 3-Bett-Zimmer, welches mit Wolfgang, Ralf und mir belegt war und was super funktioniert hat.

Nach der Ankunft am HBF Osnabrück hatten wir einen kurzen Weg zum Hotel und wir bezogen ohne Probleme unsere Zimmer. Ein wenig einrichten und schon gingen wir in die Marktschänke, in der wir auf dem Hof im Biergarten Plätze reserviert hatten und unser Abendbrot genossen haben, und natürlich auch das eine oder andere Kaltgetränk.  Der Weg in die Innenstadt dauerte immer so 20-30 min zu Fuß, was für die Bewegung und frische Luft gar nicht so schlecht war. Danach wurde der Abend individuell genossen.

Für den Freitag hatten wir relativ viel vor, aber auch genug Zeit dafür. Eine Gruppe zog es in die Innenstadt in den kühlen Schatten vor eine Lokalität, andere haben auf eigenen Faust die Stadt erkundet um sich etwas anzusehen oder einzukaufen.
Um 14:00 Uhr dann der erste Termin. Die alljährliche Brauereiführung, die dieses Jahr in der Hausbrauerei Rampendahl stattfand. Ganz kleine Brauerei, tolle Führung, bei der wir wieder etwas Neues gelernt haben und natürlich leckeres Bier gab es dabei zu verkosten. Um uns noch ein besseres Bild vom hausgebrauten Bier zu machen, hatten wir schon Plätze im Restaurant der Brauerei reserviert und dort weitere Verkostung vorgenommen und auch gleich etwas gegessen. So verging die Zeit wie im Fluge, dass wir uns dann auf den Weg zur „Beschwipsten Nachtwächterführung“ machten.  Der Stadtführer tat mir eigentlich schon ein wenig Leid, was sich dann als völlig unbegründet herausstellte.
20:00 Treffpunkt am Rathaus Osnabrück. Der Stadtführer „Lukas“ stellte sich als junger Mann in den Zwanzigern vor, Mit Mantel, Hut und Hellebarde sowie 2 Laternen. Man möge mir verzeihen, dass ich mich nicht an alles erinnern kann, was Lukas uns erzählt hat. Die Chemie zwischen Lukas und uns stimmte aber von Anfang an und er hatte meinen vollen Respekt, wie er diesen Flohbeutel, der gerade aus einer Brauerei kam, trotzdem durch die Stadt führte und diese Führung zu einem Highlight unserer Fahrt machte.
Als erstes erzählte er uns, das Karl der Große Aktien daran hatte, dass es Osnabrück überhaupt gibt, auch wenn er selbst wohl nie dagewesen ist. Man möge mir verzeihen, wenn ich nicht alles korrekt wiedergebe, aber ich war auch oft abgelenkt. Die Führung lautet nicht umsonst „Beschwipste Nachtwächterführung“, was mich zur Aufgabe der Laternen führt, die Lukas dabei hatte. Er öffnete die erste Laterne, brachte daraus eine Flasche regionalen Roggenkorn hervor, und befüllte damit die kleinen Schnapsgläser, die er uns zu Beginn der Führung überreicht hat und die wir uns für die Führung mit einem Band um den Hals hängen konnten. Ein super Start würde ich sagen. Wir zogen weiter durch die Stadt und bei der nächsten Station erläuterte er uns die Pissrinne und holte aus einem Haus eine Kiste Bier, welches aus der seltenen Getreidesorte „Emmer“ gebraut wurde. Nach dem Öffnen schäumte wirklich jedes Bier über und mein Geschmack war es nicht, aber es wurde getrunken und die restlichen Biere sogar noch für den Weg mitgenommen.
Und jetzt wurde es richtig lustig. Erst erzählte Lukas uns eine Geschichte von einem Date von ihm, welches angeblich daran gescheitert ist, weil sie sich am „Heger Tor“ verabredet haben, dies aber der Name von den Einheimischen ist, der offizielle Name des Tores aber „Waterloo-Tor“ lautet. Eine Junge Frau, die Zufällig davor stand, wollten wir mit Lukas verkuppeln, aber irgendwie wollte er nicht mehr.
Weiter ging es zu einem alten Baum, an dem uns Lukas erklärt hat, wie wohl früher die Väter ihren Söhnen gezeigt haben, wo die Grenzen des eigenen Besitzes sind und wie er es nie vergisst. An der entsprechenden Stelle verpasste der Vater seinem Sohn eine schallende Ohrfeige in der Verbindung mit dem Ausruf „Olle Use“. Die Ohrfeige sollte bewirken, dass der Sohn diesen Ort nie vergisst, an dem er die Ohrfeige erhalten hat und so immer weiß, wo die Grenze ihres Besitzes ist. Der Ausspruch „Olle Use“ bedeutet wohl übersetzt „Alles unser“. Dieses Beispiel erläuterte er uns sehr anschaulich, indem er unseren Theo kurzerhand zu seinem Sohn erklärte und die Szene nachspielte. Anschließend sollte die 2. Laterne zum Einsatz kommen. Richtigerweise vermuteten wir auch in dieser Laterne eine Flasche Schnaps. Wir wären aber nicht wir, wenn wir uns nicht auch etwas einfallen lassen würden. Nichts ahnend öffnete Lukas die Laterne um die 2. Flasche Schnaps daraus hervorzuzaubern, fand darin aber nur eine leere Bierflasche vor, die wir vorher anstelle der Schnapsflasche darin deponiert hatten. Das Gesicht sprach Bände aber auch das machte Lukas so sympathisch, dass er sofort in unser Gelächter mit einstimmte. Es gab natürlich noch den Schnaps, mit dem wir unter lauten Lachen anstießen.
Der Rest ging so weiter mit Geschichten über Hexen und die Besichtigung von Wachtürmen und einer Wachbrücke und Lukas zeigte uns dann im Rathaus noch den historischen Raum, in dem, nach dem 30-jährigen Krieg, die Protestanten die Verhandlung  mit den Katholiken führten, die wiederum in Münster berieten, da man nicht gemeinsam an einem Ort verhandeln konnte. Schlussendlich trugen wir uns noch ins Gästebucht der Stadt Osnabrück ein. Tolles Erlebnis.
Anschließend trennte sich die Gruppe in die, die noch was erleben wollten und die, die den Abend langsam ausklingen ließen.

Samstag hatten wir zu 13:00 Uhr beim Kegelverein VOK Osnabrück einen gemeinsamen Wettkampf vereinbart. Das Frühstück wurde zu sehr unterschiedlichen Zeiten eingenommen und als einige mitbekamen, dass der Fußweg zum Kegelverein ca. 50 min beträgt, wurde sich entschieden unterschiedlich anzureisen. Einige zu Fuß, mit kleinen  Getränkepausen natürlich, einige mit Bus und andere bestellten sich ein Taxi.
Beim Kegelverein angekommen, wurden wir sehr freundlich empfangen und die Anlage, mit 5 Scherenbahnen, sah wirklich super aus und nach einer kurzen Begrüßung übernahm Arne vom VOK die Leitung der Veranstaltung. Und das machte er richtig Klasse. Da wir in gemischten Teams gegeneinander antreten wollten, wurde erstmal das jeweilige Leistungsniveau ermittelt, indem jeder einfach erstmal 10 Wurf am Stück absolvierte und die Gesamtzahl aufgeschrieben wurde. Danach wurde 4 annähernd gleichstarke Teams gebildet, wobei immer einer vom Kegelverein mit Leuten von uns aufgefüllt wurde. Und los ging es. Es wurden 4 Spiele absolviert, wobei ich jetzt gar nicht weiter auf die einzelnen Spiele eingehen möchte. Zum Einen bekomme ich gar nicht mehr alle zusammen und zum Anderen würde das hier wohl den Rahmen sprängen. Ich kann mich aber dran erinnern, dass, wie beim Darts in Nürnberg, Bully mit seinem Team aus Hausi und Zweien vom VOK, die Gesamtwertung gewann. Ich hatte aber den Eindruck, dass alle viel Spaß hatten und bestimmt am nächsten Tag Muskeln gespürt wurden, die man vorher gar nicht kannte.
Bei Jaham, der die Gastronomie auf der Kegelbahn durchführt, hatten wir ein Buffet bestellt, sodass wir uns anschließend noch mit den Leuten vom VOK hinsetzten, um das leckere und reichhaltige Buffet aus Schnitzel, Spargel, Kartoffeln, Reis, persisches Gemüse, Fleisch- und Geflügelspieße zu genießen.
Den Rückweg gestaltete wieder jeder nach seiner Leistungsfähigkeit. Eine größere Anzahl versammelte sich noch im Hotel im Frühstücksraum und konnte die Tränen vor Lachen nicht zurückhalten bei der Musik, zu der KI imstande ist zu komponieren. Echt krank aber unheimlich lustig.

Wie die Rückfahrt war, habe ich ja am Anfang schon beschrieben. Letztendlich haben wir es aber alle unverletzt, müde und mit tollen Erinnerungen wieder nach Hause geschafft.

Nächstes Jahr nähert sich die erste Vereinsfahrt der Neuzeit zum 10-ten mal. Auf mehrfachen Wunsch soll es, wie vor 10 Jahren, nach Strahlsund gehen, Die Hotelzimmer habe ich schon reserviert und an diesem Wochenende soll auch das Hafenfest in Strahlsund stattfinden, was voraussichtlich das Pfingstwochenende betrifft. Wer kommendes Jahr über das Pfingstwochenende noch nichts vor hat, kann sich das Wochenende von Donnerstag mit Sonntag schon mal eintragen. Pünktlich zum Jahresanfang werde ich dann alles weitere ankündigen.

 

Ich freue mich auf das nächste Mal mit euch

 

Euer Schnucky I(c)ke