Inzwischen sind wir im 4. Jahr in Folge in unserer schönen Bundesrepublik auf Reisen. Jede Reise bringt mehr Erfahrung, mehr Wissen, aber aus der Sicht eines Sportvereins auch mehr Verbundenheit, mehr Verständnis, mehr Kontakt, mehr Persönliches. Es führt zu einem größeren WIR miteinander. Genau das ist unser Vereinsmotto.

Ike , Ike, Ike und wieder Ike!
Einen Eventmanager wie ihn, kann sich jeder Verein nur wünschen! Für alle die noch nicht dabei waren, möchte ich einmal einen Blick hinter die Kulissen dieser Vereinsfahrt werfen.

In Vorbereitung auf die Fahrt stellte uns Ike in einer Abstimmungsliste verschiedenste Optionen der zeitlichen Ausgestaltung der Reise vor und bat um Abstimmung. Jeder konnte dort nach Interessenlage seine Wünsche eintragen. Das am häufigsten gewählte wird dann durch ihn zentral organisiert. Eine Pflicht zur Teilnahme gibt es nicht. Wer etwas anders unternehmen möchte, kann dies selbstverständlich machen. In der erlebten Realität ist es aber so, dass diese Höhepunkte auch zentrale Treffpunkte für alle sind. Kleinere oder größere Gruppen finden wieder zusammen und teilen sich im Anschluss oft in neue Gruppen auf, um gemeinsames zu Erleben. Offensichtlich liegt hier ein gewisser Reiz und mir gefällt genau das an den Fahrten sehr gut.

Es bringt mich auch immer wieder in Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen unseres Sportvereins. Ein kleines „Tischtennisfamiliengefühl“ entsteht. Reisegefährten zurückliegender Fahrten wurden vermisst und neue Mitfahrer fühlten sich willkommen. 20 Teilnehmer an einer Vereinsfahrt zeigen zum einen, gestiegenes Interesse und auch mit fast 20% der Erwachsenen Mitglieder unseres Vereins zum anderen, welch guten Stellenwert die Fahrten inzwischen erlangt haben. Wie die meisten wissen werden, haben Patty und Leini unseren Verein inzwischen verlassen und sind in ihre Heimatstädte zurückgekehrt. Auf dieser Fahrt haben sie uns wieder begleitet. Alte Freundschaft – verbundene Freundschaft. Mit Thorsten hatten wir ein Ehrenmitglied unseres Vereins als Teilnehmer in unseren Reihen. Mit Stef, Paula und Mandy waren auch 3 Damen am Start.

Eine immer wieder von mir bewunderte Art ist die Bahnreise. Es scheint Anfangs ein unüberblickbares Gewimmel an Menschen zu sein und am Ende sitzen wir alle 20 dann doch mehr oder weniger brav in den richtigen Zugabteilen. Alles klappte auf der Hinreise hervorragend. Paula fand nur drei Zugabteile weiter eine neue Freundin fürs Leben. Die herzliche Verabschiedung wurde sogar fast körperlich ausgetragen. Diese enge Vermaschung ging an mir etwas vorbei und ich verlegte mich dann doch eher auf die Sangeskunst und stimmte die eine oder andere Weise gemeinsam mit Bully, Ike oder Thorsten an. Oh ihr schönen Heimatlieder….denn an „Tagen wie diesen…“ ist das Reisen eine Freud!

Der Deutschen Bahn sei es gedankt, fuhren wir pünktlich in Nürnberg Hauptbahnhof ein. Aus dem angekündigten Unwetter wurde nichts. Nun, „wenn Engel reisen“ sagt ein bekanntes Sprichwort. Der Schutzheilige der Reisenden sorgte dann auch dafür, dass eigentlich durchweg schönes Wetter wurde. Gut so! Um die wenigen Anstrengungen der Reise auszugleichen, galt es sich zu stärken. Die Vorauswahl war auf das „Albrecht Dürer Haus“ gefallen. Im Zentrum Nürnbergs ist Albert Dürer omnipräsent. Es sei dem Künstler gegönnt.

Problem für mich mit dem Wirtshaus: es liegt auf einem 5 Tausender (Berg) und man muss hochkrakseln. Die Anderen in ihren Flip-Flop Wanderschuhen, bewältigten dies in kürzester Zeit. Ich musste etwas „Abreißen“ lassen und meine Energiereserven gingen just zur Essensausgabe auch auf die rote Anzeige. Gut das nachgetankt werden konnte.

Erstmal gab es die allseits bekannten Nürnberger Würstchen. Diese gab es hier in jeder von Menschen erdenkbaren Form und Gestalt; u.a. auch als Vorspeise. Martin war im siebten Himmel. Daniel als einer der mutigsten Recken, wählte die Form des Hamburgers. Diese Wahl begleitete ihn 3 Tage und dem Hörensagen gleich, auch 3 Nächte. Vielleicht hatten sich die 20cm Durchmesser großen Brötchen im Körper wieder zu einer Form zusammengefügt.

Die einen gestärkt die anderen vollgefre…. ging es auf zum beginnenden Nürnberger Bierfest. Unterhalb der alten Festung gab es neben Musik, den einen oder anderen Schankstand. Als Newbie wundert es nicht, dass Marco Federn lassen musste und Ruhe in einem der Liegestühle suchte. Vielleicht zu viel Essen, vielleicht zu viel Fest. Kann ich nicht mehr feststellen. Aber was ich sagen kann, ich konnte die Fahrt nutzen, ihn näher kennenzulernen. Cooler Typ!

Welche Auswirkungen es haben kann, wenn nicht alle aufeinander aufpassen haben wir dann zu später Stunde erfahren. Nach gefühlten 3 Stunden hatte ich Ike wieder an meiner Seite. Prompt hatte sich Paula in dieser Zeit einen Splitter eingerissen.

Die Details: Im Zeigefinger, ohne zu wissen wann und wo und wie….

Erste Operationsversuche unseres Herzchirurgen Leinigingen schief. Vermutlich fehlte es an Ausrüstung. Das Angebot von Daniel das ganze direkt auszubrennen, wurde unmittelbar verworfen und er war raus. Ives als Fachkraft für Pflege jede Art, lies man dann nur wenig Handlungsspielraum. Um auch wirklich alles versucht zu haben, ging es auf zu Rettungssanitätern! 2 STÜCK!! Die hatten dann einen Versuch. Irgendwie vergeblich….

Resultat: Pauli musste schwer verletzt weiterziehen. Die Fahrt stand für alle kurz vor dem Abbruch. Am nächsten Morgen wurde das Ding von Ives kurz rausgezogen und gut wars.

Für den Freitag war ab 16 Uhr eine Führung durch die Felsengänge mit anschließender Brauereibesichtigung geplant. Um die Zeit zu nutzen machte ich den Vorschlag, einer Touristentour mit einer Bimmelbahn. Sehenswürdigkeiten und Wissenswertes. Soweit der Plan. Ich unterschätze zwei Dinge. 1. Die Resonanz. Fast alle folgten der Idee und machten sich nach dem Frühstück auf. 2. Die Wegstrecke von 900 Meter. In einem Stück ist das manchmal doch etwas kritischer als man denken mag. Schwups waren die Sprinter vorn weg und eine Gruppe eher auf Kondition ausgelegter Athleten (Daniel, Moppi, Thorsten) waren mit mir unterwegs. Bei aller gebotener Eile mussten wir die Anderen von dannen ziehen lassen. Wir fanden Trost in zwei Schankstuben. Entweder war es der markante Straßenname: „Zwischen den Fleischbänken“ oder die schöne Lage direkt am Fluss oder einfach Faulheit…keine Ahnung: wir holten jedenfalls doch nicht mehr wie geplant auf. Die Anderen hatten offenbar wenig Freude an der Fahrt und überhäuften mich mit schweren Vorwürfen. Geteiltes Leid ist halbes Leid…ich finde es waren genug, die sich das Leid teilen konnten. Mit den Verwünschungen lebend, aber einem leckeren Frühlingscocktail war ich insgesamt dann doch eher zufrieden mit dem Vormittag.

Lukas bewies indes einmal mehr seine treffliche Spürnase fürs feine im Leben. Zielsicher hatte er eine wirklich traumhafte Strandbar ausfindig gemacht. Die Bilder lockten uns alle an. Sich von dort zur Tour durch die Felsengänge zu verabschieden viel nicht allen leicht.

Dafür erwies sich die geführte Besichtigung der Felsengänge als spannend und interessant.

Unfassbare kilometerlange teilweise 4 Etagen tiefe Gänge waren zumindest in Ansätzen von uns zu erkunden. Angereichert durch die Ausführungen eines Guides, Video und auch „neuer Kunst“ war es ein wirklich lohnenswertes Ausflugsziel.

Die abschließende Besichtigung der Brauerei und auch Brennerei rundete das ganze schließlich ab. Nach einem leckeren gemeinsamen Abendessen in direkter Nähe (Straße gegenüber) verliefen sich dann wieder kleinere Gruppen um Stadt, Fest und Bar zu erkunden.

Die hohe Dichte an Optionen führte dann dazu, dass man sich a) immer wieder über den Weg lief oder b) immer wieder neu treffen konnte um weitere Highlights zu suchen.Ives begleitete mich auf weitere „Erkundungsgänge“. Andere folgten unseren Spuren und wir trafen uns wieder.

Alle Vereinsfahrten bieten auch die Möglichkeit zum aktiven Sport. Waren es in den vergangenen Jahren Tischtennis, Sportschießen und Bogenschießen, so war für dieses Jahr Dart angesagt. Es bietet sich die Möglichkeit neue tiefere Einblicke in andere Sportarten zu bekommen. Ike hatte den Kontakt zum Dartverein „DSV Nürnberg 93 e.V.“ hergestellt. Wenn jemand wie Ike schonungesehen auf der Hinfahrt sagt: „Die scheinen richtig gut drauf zu sein!“ dann ist allein das, schon ein Anlaßfür mich, sich auf das Zusammentreffen zu freuen.

Die Sportfreunde aus Nürnberg sorgten für einen unvergesslichen Abend! Danke!

In Kellerräumen einer Spielhalle konnte der Verein vor wenigen Tagen ein neues zu Hause finden. EXTRA für uns beschleunigten sie den Aufbau Ihrer Wettkampfanlagen und wurden auch erst am Samstag kurz vor unserem Eintreffen damit fertig. Mitglieder des Vereins hatten sich die Mühe gemacht in der oberen Etage ein wirklich großes leckeres Buffet für alle aufzubauen. Es gab reichlich, es war sehr sehrlecker und alle (sogar Moppi) wurden mehr als satt.

Ab 14 Uhr spielten wir in Turnierform Dart. Ein(e) Spieler(in) aus Nürnberg ein(e) Spieler(in) von uns.

Die Turnierform war gut gewählt, denn so konnten wir uns direkt noch besser kennenlernen. Der herzliche Empfang, die Stimmung, das offene aufeinander zugehen…einfach Super! Ich hatte die Freude mit Claudia (Hexe) in einem Team anzutreten. Ihre Familie lebt Dart!

Mann, Kinder…alle! Nach zwei bitteren Niederlagen erreichten wir doch noch das Achtelfinale. Da war Schluss für uns und es blieb beim Anfeuern und Singen für die anderen Teams.

So blieb aber auch Zeit, sich mit den Nürnbergern auszutauschen. Ob es Urlaubsberichte von Afa oder Darttechniken von Kevin waren, ich hatte meine Freude.

Im Turnier setze sich letztlich Bully mit Toni im Finale gegen Lukas und Tommy durch. Unter viel Applaus wurden aber alle Platzierten zu Ihren Leistungen beglückwünscht.

Auch wenn es sehr warm war, der Stimmung über den ganzen Abend brachte das keinen Abbruch. Wenn sogar Bully als größter mir bekannter Schlagerfan zu den Klängen von Metallica und vielen anderen Rocklegenden Spaß hat, dann will auch das etwas heißen. Martin, Thorsten, Ralf und ich hatten am Sound wirklich wahre Freude.

Das Turnierende war erst gegen halb zwölf. Einige blieben andere wie Ike, Bully, Martin, Paula, Henry, Stef oder Mandy zogen kurz danach weiter.Viele von uns hatten neue Freunde gefunden. Wir hoffen auf einen Gegenbesuch bei uns in Potsdam.

Mit herzlichen Umarmungen verließen die Letzten von uns erst kurz nach 2 Uhr in der Früh unsere Gastgeber. Den fast 1km langen Heimweg in einem Stück zurückzulegen ist dann wieder so eine Sache. Dank der Unterstützung von Ralf, Leini, Patty, Ives, Thorsten und Moppi konnte ich noch einen kleinen „Vor-ins-Bett-geh-Trunk“ in einer netten spanischen Taverne genießen. Auf dem Weg schoß Renè an uns vorbei. Die äußere Veränderung deutete auf Tanzabend oder so hin.

Wer nun aber glaubt, das René der letzte der einsamen Krieger morgens halb drei war, kennt Ralf nicht. Der hörte auf dem RÜCKWEG Musik und bog prompt ab.

Ich hatte die notwendige Bettschwere und freute mich auf mein Hotelzimmer.

Die Rückreise verlief auch in diesem Jahr ohne größere Probleme. Patty lehrte mich während der Bahnfahrt ein neues Kartenspiel und schon gegen 15:00 Uhr waren in Potsdam Hauptbahnhof.

Viel Dank ging an Ike. Größte Belohnung für ihn, war sicherlich aber das Auffinden seines Miniportemonnaies bei Lukas im Koffer. Seine Börse war drei Tage weg, nun war sie wieder da. Wenn zwei sich daran nicht erinnern, zählt das dann schon als Gruppendemenz?

Ich zumindest werde viele Erinnerungen an die schöne Fahrt nach Nürnberg behalten!

A.N.

Vereinsfahrt Nürnberg 2019