Patty und Leini beim TiBiDa-Juliäumsturnier mit einem stolzen 11. Platz

Es muss wohl im Frühjahr des vergangenen Jahres gewesen sein, als der Gedanke aufkam, beim Spezialtriathlon, bestehend aus Tischtennis (Ti), Billard (Bi) und Darts (Da), teilzunehmen. 128 Teilnehmer in 64 Mannschaften spielen an 2 Tagen in allen Disziplinen gegeneinander. Dieses Turnier gibt es bereits seit 10 Jahren in Leipzig am ersten Januar-Wochenende.

Nachdem Leini aufgrund von wohnlichen Veränderungen eine Steeldartsscheibe installieren konnte und Patty und Co. folglich öfter zu Besuch waren, merkte man schnell spielerische Fortschritte und wollte sich auch mal im Wettkampf messen. Die Idee war simpel: Im Ping Pong sind wir ja ganz gut und werden irgendwo vorne landen, Darts können wir trainieren und Billard bekommen wir auch schon irgendwie hin. Doch beim Betrachten der Teilnehmerfotos der letzten Jahre merkten wir bei lauter Tischtennis-Trikots und Spezialaufschlägen: So haben wohl viele gedacht. J

Folglich mussten wir also etwas Training investieren, was wir ungefähr alle 1-2 Wochen Montags in unserer überaus günstigen Sporthallennachbarkneipe und Dienstags beim wöchentlichen TT taten. Im TT sind wir bestimmt kein besonders gutes bzw. harmonisches Doppel, aber wir übten fleißig und können mit List und Auge einige kleine Punkte sammeln. Generell wurden alle 3 Sportarten als Doppel gespielt, so dass bestimmt mancher Betrachter beim Trainig gedacht hat: „Jetzt spielen die beiden Ochsen schon wieder Doppel.“

Da beim TiBiDa auf Softdartsscheiben gespielt wird, mussten wir unser Equipment dementsprechend anpassen und neu anschaffen. Wir haben jedoch ein relativ günstiges Sets Pfeile vom ehemaligen Weltmeister Adrian Lewis gefunden, was uns beiden ein gutes Wurfgefühl bescherte. Irgendwann kam auch noch ein eigener Billard-Queue dazu. Jede „Trainingseinheit“ wurde irgendwo bei Kumpels genutzt, speziell um Weihnachten herum. Im neuen Jahr schlugen wir im TT auch erstmals unsere Angstgegner Thommi und Bully und fuhren mit einem guten Gefühl nach Leipzig. Bei booking.com haben wir auch rechtzeitig eine günstige Pension entdeckt, 10 min Fußweg von der Spielstätte. Ganz professionell reisten wir auch schon am Freitag an, um in Ruhe Quartier zu beziehen und die Spielstätte zu erkunden. Nach einem kurzen Irrweg waren wir dann am endlich am Ort des Geschehens und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus: 80 (!) Billardtische, 6 Snookertische, 12 Tischtennistische und einige Dartsautomaten, darunter sogar Steeldartsautomaten, was wir noch gar nicht kannten. Leider kamen wir an dem Abend nicht mehr dazu, noch ein paar Pfeile zu werfen, alles ausgebucht. Dafür gab es nen leckeren Burger zum Abendbrot.

Tag 1

Nach einem überraschend guten Frühstück für nen schmalen Taler ging es auf zur Spielstätte. Dort sahen wir am Aushang, dass unsere erste Disziplin Billard sein würde. Na toll, unsere schwächste Disziplin, zumal wir auch noch nie ein Doppel miteinander gespielt haben. Gott sei Dank waren unsere ersten Gegner sehr fair und geduldig und wiesen uns etwa darauf hin, wenn nach einem gelochten Ball nun der andere Spieler dran sei. Nach etwas Zeit haben wir die Regeln verstanden, auch was nun Foul sei und was nicht. Diese Partie und vier weitere gewannen wir tatsächlich, zweimal mussten wir unseren Gegnern gratulieren. Schnell fiel uns auf: Ist das alles schön fair und kameradschaftlich hier. Viele tranken schon morgens um neun ihr erstes Bier, es war quasi ein Männertag mit vertrauten Kneipenspielen. Einfach toll! Billard ging mit knapp 4 Stunden für 7 Partien auch am längsten, 30 min waren die Begrenzung für eine Partie. Einige Partien waren auch dann noch nicht beendet und es musste ausgestoßen werden. Zum Glück kam Billard aber am Anfang, denn es kostete viel Konzentration.

Die nächste Disziplin war dann Darts. Hier wollten wir es den Anderen gleichmachen und bestellten ab jetzt auch unser Bierchen. Die Gegner und auch die Reihenfolge waren uns bekannt, man wanderte mit der identischen 8er-Gruppe alle 3 Sportarten ab. Nach einem 3:0-Start stellten wir uns etwas dusselig an, verloren den Fokus und schnitten mit 3:4 ab.


Zu guter Letzt ging es zum Ping Pong und dort konnten wir uns mit 6:1 durchsetzen. Nun war es auch schon ca. 20 Uhr und die Müdigkeit kam langsam durch. Als wir jedoch die einzelnen Platzierungen sahen, schlugen wir vor Freude Purzelbäume: 2. im Billard, 4. im Darts und 2. beim TT bedeuten in der Summe 8 und damit Platz 2 in der Gruppe. Dies bedeutete, dass wir am nächsten Tag um die Plätze 1-16 spielten. Ein voller Erfolg, der unsere kühnstee Hoffnung auf die ersten 32 schon klar übertraf. Nun wurden auch die Scheunentore für leckere Getränke aufgemacht. J Wir gesellten uns zu den Ketzinern und Nauenern und lernten dabei auch den Chef Alexander und seine Frau besser kennen. Alex ist, wenn man ihn nicht sieht und nur hört, HoTi’s verschollener Zwillingsbruder, absolut identische Stimme und Betonung. Menschlich auch ein super Typ, genauso wie die anderen Aufgezählten, so dass es ein schöner und lustiger Abend wurde.

Tag 2

Der nette Abend führte zu schlechtem Schlaf bei Leini und zu einem Minischädel bei Beiden. Dennoch waren wir „guter Dinge“. (Diese Floskel fiel am Vortag mehrmals und wurde mit unseren Fans aus der Heimat, Bully/Moppi/Thommi, zu einer Art Codewort.)

Wieder ging es los mit Billard. Doch dieses Mal ging es gleich um die Wurst. Bully, der schon mehrmals an diesem Turnier teilnahm, erklärte uns, dass die erste Partie die Wichtigste sei. Gewinnt man, spielt man um die Plätze 1-8, bei Niederlage geht es um 9-16. Dies setzte sich in dem Muster fort, so dass jede Platzierung ermittelt wurde und niemand vorzeitig ausschied. Coole Sache, selbst der 64. hatte am Ende genauso viele Spiele wie der 1.

Wir hatten auch hier immer den gleichen Gegner, eine Paarung aus Sachsen, die auch TT spielten. Im Billard waren diese besser als wir, auch wenn wir Chancen hatten. Unser nächster Gegner war auch klar besser als wir, versenkte aber im entscheidenden Durchgang neben dem schwarzen auch den weißen Ball – unverdienter Sieg für uns. Die nächsten beiden Spiele gingen wieder verloren, aber durch die bereits erwähnte Regelung sprang Rang 12 für uns heraus.

Im Darts waren wir leider zu doof, man kann es leider nicht anders sagen. Unsere Gegner hätten wir eigentlich locker besiegen müssen, aber wir trafen nix und verloren diese wichtige Partie. Erst gegen Ende erreichten wir unser gewohntes Trainingsniveau, es reichte aber nur zum 13. Platz. Schade, denn bei dieser Sportart hatten wir uns mehr erhofft.

Im TT hatten wir zwei schlagbare Auftaktgegner und waren damit schon mal sicher 4. Im Spiel um Platz 2 hatten wir Chancen, verloren jedoch mit 1:2 und klar auch das nächste Match. Platz 4 hört sich cool an, bedeutete aber nicht, dass wir so gut waren. Wir haben auch Berliner Regionalligaspieler gesehen, doch diese waren im Mehrkampf halt nicht so gut, um die Plätze 1-16 zu belegen.

Am Ende sprang für uns bei der ersten Teilnahme ein achtbarer 11. Platz heraus, über den wir richtig happy waren. All-Time-Best bleibt somit weiterhin Bully, der mal einen 6. Platz erreichte. Als der Sonntag dann endlich endete und wir wieder in Potsdam landeten, stiegen wir erschöpft aber glücklich aus dem Auto und freuen uns schon auf das nächste Jahr. Vielleicht finden sich bei Einheit ja noch weitere Teams, wer weiß. Der Darts-Club Mürow aus der Uckermark war jedenfalls mit 16 Teilnehmern vertreten, eine stolze Zahl. Lasst uns also guter Dinge sein.

Euer Leini